Dein Reiseführer für Myanmar
Umgebung von Loikaw
Du möchtest ethnische Minderheiten, Höhlen und andere Highlights in der Umgebung von Loikaw besuchen? Hier bekommst du die aktuellsten Tipps!
Lesezeit: ca. 12 Minuten |
Ausflüge rund um Loikaw
Seit 2018 sind ehemalige Sperrgebiete für westliche Touristen wieder geöffnet. Demnach darf man ohne Permit nach Pan Pet, Hta Nee La Leh, Daw Ta Ma Gyi, Htay Kho, Hpasawng, Bawlakhe und Mese reisen.
Zu den Bergdörfern, Höhlen und sonstigen Attraktionen in der Nähe fahren wir meistens mit dem Motorbike, gemietet von Victoria (Aye Thiri Zaw) im ⇒ Souvenir- und Traveltour-Shop. Wer nicht selbst fahren möchte, kann die Ausflüge auch bei ihr mit einem Auto buchen.
Pan Pet – Dorf der Kayan Lahwi
In Pan Pet (auch Panpat) lebt das Volk der Kayan Lahwi. Die Shan bezeichnen sie als Padaung (Yan Pa Daung, „Menschen die eine Messingspirale tragen“). Diese einzigartige Tradition, dem Tragen der Messingspirale um den Hals, hat die Long Neck Karen oder „Giraffenhalsfrauen“ weltweit bekannt gemacht. Viele von ihnen sind vor Jahren vor dem burmesischen Militärregime nach Nord-Thailand geflohen. Dort wohnten bzw. wohnen sie noch in Flüchtlingscamps oder Vorzeige-Dörfern für zahlende Touristen, wie Mu Thu (47), die neun Jahre dort lebte. Ihre 18-jährige Tochter ist immer noch dort. Mu Thu und ihr Mann wohnen jetzt im ersten Dorfteil von Pan Pet. Hier lassen wir unser Motorbike stehen und schauen uns im Dorf um. 80 Familien sollen hier ihren Wohnsitz haben, meist Buddhisten gemixt mit animistischen Glauben, erkennbar am Tempel und den Totempfählen Kayhto Bo (auch Kayhtoebo). Im gesamten Dorf Pan Pet, das eigentlich aus fünf einzelnen Siedlungen besteht, sollen laut Dorfchef 1.420 Leute leben. Einnehmequellen sind Landwirtschaft, Viehhaltung und der Souvenirverkauf. Mu Thu webt und verkauft ihre Tücher, wie viele Frauen hier. Sie trägt mit Stolz ihren Messingschmuck um Hals und Waden. Von ihr lernen wir, dass A Pooh schön und Tari Ba Nah danke heißt. Zum Abschied spielt sie für uns ein Ständchen auf der Gitarre.







Der zweite Tag in Pan Pet ist ein Vollmondtag. Das Dorf weiht mit einer Mönchszeremonie den Dorfplatz mit Souvenirständen ein. Es gibt eine üppige Mahlzeit für alle. Zehn Frauen tanzen und singen, schwingen bunte Tücher im Takt. Die Musikband: Männer aus dem Dorf mit selbstgezimmerten Instrumenten.
Wie kommt man nach Pan Pet?
Von Loikaw geht die Fahrt ins 14 Kilometer entfernte Demoso (hier unbedingt den Markt besuchen). Hinter dem großen Stausees Ngwe Daung verlasst ihr die Nationalstraße 5 und biegt rechts (GPS: 19°33’12″N 97°09’38″E) ab. Vom Abzweig sind es etwa 18 Kilometer leicht bergauf, vorbei an Karstformationen, Feldern und baumloser Landschaft. Etwa neun Kilometer hinter dem Stausee könnt ihr einen Zwischenstopp an der White Pagoda Taw Kyat Taung mit den silberfarbenen Stupas (GPS: 19°32’33″N 97°05’32″E) einlegen. Danach passiert ihr ein weiteres Dorf. An der nächsten Gabelung (GPS: 19°34’29″N 97°00’39″E) haltet euch rechts, nach etwa fünf Kilometer habt ihr Pan Pet (GPS: 19°36’14″N 96°58’59″E) erreicht.
Info: Eintritt frei. Spende in die Dorfkasse oder Kauf eines Souvenirs wird gern gesehen. Trip per Motorbike: Tagesmiete ab 10.000 Kyat oder per Auto mit Fahrer und Guide ab 80 US-Dollar. |


Marktplatz und Knotenpunkt Demoso
Am Ngwe-Daung-Stausee und 14 Kilometer südlich von Loikaw liegt die Ortschaft Demoso, die für ihren großen Markt (GPS: 19°32’23″N 97°09’32″E) bekannt ist. Immer am Mittwoch und Samstag (Special Day) öffnet er seine Pforten und ist ein Stopp wert. Die Kayah, Kayan, Pa-O etc. verkaufen Haushaltwaren, Kleidung, Schuhe und Kosmetik an überdachten Ständen, sowie Obst, Gemüse, Tee, Gewürze, Fleisch, lebende Fische und Hühner unter freiem Himmel. Eine Kayah-Spezialität ist Khawn, das Hirsebier, welches in Plastikflaschen angeboten wird, inklusive Kostprobe. Na dann, Prost! Auch der Kayah-Pfeffer Makathi mit fruchtig-limettenartigen Geschmack, Tüte ab 1.500 Kyat, wird hier angeboten.



Der 1962 fertiggestellte Ngwe-Daung-Staudamm ist Wasserresoir für die Region um Demoso. Im Hintergrund liegen die Gold-, Silber- und Rubin-Berge.

Wer zur Mittagszeit Demoso besucht, kann im luftigen Marco Polo Restaurant (GPS: 19°31’48″N 97°08’49″E) mit Blick auf die Berglandschaft einkehren. Im Angebot sind Fleisch-, Fisch- und Seafoodgerichte ab 4.000 Kyat, Suppen 3.000 Kyat, Fried Potato 1.500 Kyat, Gemüse, gebratene Nudeln und Reis ab je 2.000 Kyat, Reis 1.000 Kyat und Coke 1.000 Kyat. Geöffnet täglich von 9 bis 19.30 Uhr. Adresse: ⇒ 2 km südlich vom Demoso-Markt am Ngwe Daung Chaung.


Höhle Loi Ka Mu Gu
Im Norden von Loikaw, in einem grünen Hügel, verbirgt sich die Loi Ka Mu Gu (oder Lwel Ta Mu Cave, GPS: 19°42’35″N 97°13’32″E). Gu heißt übersetzt Höhle. Zwischen Stupas und Bodhibäumen geht es eine Treppe hoch, die mit Naga-Schlangen verziert ist. Dann wieder über Stufen steil hinab in die Tropfsteinhöhle. Im weit verzweigten Labyrinth sind die Gänge und Nischen voll mit Buddha-Statuen, Gold-Zedis (Stupas), Nat-Geister-Figuren und Drachen – zwischen all dem blinken bunte Lämpchen. Je tiefer man hinein geht je feuchtwärmer wird es.
Anfahrt zur Höhle Loi Ka Mu Gu
Ihr folgt der Nationalstraße 5 ca. 4,5 Kilometer vom Zentrum in Richtung Norden, vorbei am Airport. Vor dem Ortseingangsschild aus Beton (links) befindet sich rechts ein Militärbereich. Hier müsst ihr rein (GPS: 19°42’48.3″N 97°13’01″E). Am Tor sagt ihr den wachhabenden Soldaten, wo ihr hin wollt, und ja, ihr dürft über das Armeegelände fahren. Etwa 600 Meter geradeaus, am Sportplatz rechts abbiegen, und in 300 Meter habt ihr den Höhleneingang erreicht.
Info: Eintritt frei, jedoch barfuß. Trip per Motorbike: Tagesmiete ab 10.000 Kyat. |

Aung Tha Pyae Cave
Ebenfalls nördlich von Loikaw inmitten von Ackerland steht ein bewachsener Karsthügel mit Gold-Stupa on top und stehenden Buddha am Hang. In dem befindet sich die 300 Meter lange Höhle Aung Tha Pyae (GPS: 19°46’44.5″N 97°13’22″E). Den Eingang wird von einer Buddha-Statue mit Naga und Stupa flankiert. Gleich in der ersten Halle mit den meisten Buddhas haltet euch rechts, so gelangt ihr über einen Weg und mehreren Stufen in weitere Höhlenkammern mit Stalaktiten, Stalagmiten und vereinzelten Buddha-Figuren. Aus Lehm geformte Mini-Pagoden sind das Werk von burmesischen Gläubigen. Am Ende, wie kann es anders sein, steht eine goldene Pagode. Die Höhle ist beleuchtet, parken könnt ihr links am Verkaufsstand (Getränke und Snacks). Achtung: Die zutraulichen Hunde der Mönche sind verrückt nach Keksen. 😉
Anfahrt zur Aung Tha Pyae Cave
Etwa 11 Kilometer in Richtung Norden auf der Nationalstraße 5 fahren. Hinter der Denko-Tankstelle kommt eine Kreuzung (Abzweig Pekon links), dort weiter geradeaus. Nach einem Kilometer (am KM 223, GPS: 19°46’47″N 97°12’53.4″E) rechts ab und 600 Meter den Betonweg zum Berg mit Höhle folgen.
Info: Eintritt frei. Trip per Motorbike: Tagesmiete ab 10.000 Kyat. |

Kyet-Höhle
Für eine dritte Höhle fahren wir mit dem Motorbike von Loikaw 17 Kilometer in Richtung Osten. Die Strecke führt durch das Dorf Dor So Bee, auch Daw Saw Bi genannt, wo wir kurz stoppen. Hier entdecken wir einen Ritualplatz mit weiß gekalkten Totempfählen (Kayhto Bo) unter mächtigen Banyan-Bäumen (GPS: 19°41’24″N 97°14’04″E).


Wieder zurück auf der Hauptstraße geht’s entlang an Gemüsefeldern und Teakplantagen durch das hüglige Bergland bis zu einer Gabelung mit roten-goldenen Holzschild (GPS: 19°39’58″N 97°20’09″E). Links ab und nach 400 Meter erreichen wir unser Ziel: ein Kalksandsteinhügel mit der naturbelassenen Kyet-Höhle (GPS: 19°40’08″N 97°19’57″E). Kyet bedeutet böser Geist, daher resultiert der englische Name Ghost Cave. Forschungen von 2015 ergaben, dass die Grotte eine Länge von 2.194 Meter hat, somit zu den zehn längsten Myanmars gehört. Wir steigen über Stufen und Holzstege in den Höhlenschlund. Anscheinend zählt die Höhle bei Einheimischen als beliebtes Ausflugsziel, sie kommen uns zahlreich entgegen. Doch das Interesse hält sich in Grenzen, nach etwa 100 Meter im Inneren sind wir fast alleine. Wir kraxeln durch mehrere Gewölbehallen, die bis 25 Meter hoch sind und finden die uralten Holzsärge, wofür die Höhle bekannt ist. In den über drei Meter langen Särgen, teils zerbrochen und verschüttet, sollen noch bis vor 100 Jahren Skelettteile gelegen haben. Neben den Sargresten stehen aufgestapelte Steine (Steinmännchen), die vermutlich die bösen Geister vertreiben sollen.
Info: Eintritt frei. Höhle barfuß betreten. Geöffnet 9 bis 16 Uhr. Unbedingt Taschenlampe mitnehmen, da die von Mönchen installierte Beleuchtung verboten wurde. |



Dorf Hta Nee La Leh und Seven Stages Lake
Gut kombinierbar ist der Ausflug von Loikaw zu drei sehenswerten Highlights, den Umbrella Pond, das Dorf Hta Nee La Leh und den Seven Stages Lake.
Anfahrt für alle drei Sights: Von Loikaw 14 Kilometer der Nationalstraße 5 folgen bis kurz vor Demoso, am KM 197 (GPS: 19°33’39″N 97°11’01″E) links abbiegen. Nach ungefähr vier Kilometer am Dorf-Kloster nach rechts (GPS: 19°32’01″N 97°11’38″E) und 200 Meter bis zum Umbrella Pond. Wieder auf der Asphaltstraße, den Tempel links liegen lassen, das Dorf queren und drei Kilometer bis Hta Nee La Leh fahren. Letztendlich noch weitere drei Kilometer und ihr erreicht den 6. See mit Lokal am Seven Stages Lake.
Zuerst schauen wir am einmaligen Htee Pwint Kan (Umbrella Pond, GPS: 19°31’56″N 97°11’30″E), inmitten von Reisfeldern, vorbei. Wenn nicht gerade eine Spendenzeremonie veranstaltet wird oder ein Bus mit Pilger stoppt, geht es am 40 Meter langen Teich mit Nat-Schrein ruhig zu. Wer Glück hat, kann beobachten wie das Wasser durch den Sand an die Oberfläche blubbert und dabei schirmähnliche Gebilde entstehen. Vulkanische Aktivitäten sollen die Ursache sein. Eine Legende der Kayah besagt, dass der See durch das Ausgraben eines Krokodils und eines weißen Büffels entstanden ist.
Info: Freier Eintritt, keine Parkgebühr. Etwa 18 Kilometer von Loikaw. |

Ein paar Kilometer weiter erreichen wir Hta Nee La Leh (GPS: 19°30’60″N 97°13’53″E). Im Dorf nahe 3. und 4. See vom Seven Stages Lake lebt die Ethnie der Kayah. Eigentlich wird der Touristenbesuch durch das CBT (Community Based Tourism) gesteuert. Dafür gibt es ein kleines Center (GPS: 19°30’59.6″N 97°13’48.8″E), wo ein Guide organisiert wird. So erhält man einen tiefen Einblick in die Kultur, den Glauben und die traditionelle Lebensweise der Bewohner. Eine Karte zeigt die Sights. Wesentliche Lebensgrundlage bildet der Anbau von Reis, Mais und Hirse sowie die Viehzucht. Die 800 Kayah sind Buddhisten, praktizieren zusätzlich noch animistische Traditionen. Beides ersichtlich am buddhistischen Kloster und den alten bzw. neuen Totempfählen Kayhto Bo sowie den Geisterschreinen auf beiden Ritualplätzen. In der Kayhto-Bo-Halle (GPS: 19°31’05″N 97°13’58″E) erstellt der Dorf-Schamane Zukunftsprognosen aus Hühnerknochen. Leider tragen bloß noch drei Frauen die typische Tracht mit Kopftuch und die traditionellen Lackware-Ringe am Knie.
Info: Von Loikaw 21 Kilometer. Bei Interesse an einem lokal Guide (8.000 Kyat), kontaktiert ihr am besten Htwe Myar, Telefon: 09-778776906. |


Die Naturschönheit Seven Stages Lake hat gleich mehrere Namen: 7 Steps Lake, 7 Serial Lakes und in Burmesisch Kan Khu Na Sent. Malerisch am Ausläufer der Kayah-Berge gelegen, handelt es sich eigentlich um sieben aneinandergereihte, verbundene Seen. Wenn kein Wind weht, spiegeln sich die Berge wunderschön im klaren Wasser. Ein Restaurant (CBT Traditional Food Hall, GPS: 19°30’13″N 97°14’24″E) steht am 6. See mit Mini-Insel, und gilt bei Burmesen als beliebter Picknickplatz und Foto-Location.
Info: Eintritt und Parken frei, Getränke ab 500 Kyat, Snacks und einige Souvenirs in der CBT Traditional Food Hall. 24 Kilometer von Loikaw. |


Online Shop MEDITATIVE FOTOGRAFIE
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Wasserfall Htee Se Kha und Lisu-Dorf
Eine Motorbiketour zum Wasserfall Htee Se Kha und Lisu-Dorf I-San ist bequem an einem Tag zu schaffen. Nördlich von Loikaw, an der Grenze zum Shan-Staat, schlängelt sich der Fluss Nant Tan Ban an einer Hügelkette entlang. Am Wasserfall Htee Se Kha (auch Tee Sae Kaa), teilt sich der Strom. Das Wasser fließt großflächig über fünf bis sechs Kaskaden und läßt mehrere Pools entstehen, in denen die Locals ihren Badespaß haben. Danach folgt ein ausgiebiges Picknick in den kleinen Restaurants, die gegrillten Fisch, frittierten Tofu, Papayasalat, Snacks und Getränke servieren.
Anfahrt: Wasserfall Hte Se Kha und Lisu-Dorf
Auf der Nationalstraße 5 in Richtung Taunggyi 27 Kilometer bis zum Dorf Loi Lin Lay, auch Loi Lem Lay. Dort rechts (GPS: 19°53’26″N 97°14’07.3″E) ab und einen Kilometer zum Wasserfall (GPS: 19°53’55″N 97°14’31″E). Ins Dorf I-San geht’s auf der Straße 5 ein Stück nördlich, hinterm Ortsausgang an der Feuerwache (GPS: 19°53’30″N 97°14’01″E) links. Auf einer Asphaltstraße 3,5 Kilometer bis zum Kloster (GPS: 19°53’48″N 97°11’55″E), dann ein Kilometer auf der Piste bis zur Gabelung (GPS: 19°53’37″N 97°11’14.6″E). Hier links halten und zwei Kilometer bergauf.
Info: Kein Eintritt und kostenloses Parken. |


Schon von Weitem sehen wir auf einer Anhöhe den buddhistischen Tempel des Dorfes I-San (sprich Ei Tschan, GPS: 19°53’14″N 97°10’36″E). Die Bevölkerung zählt zur Volksgruppe der Lisu. An den rund 50 Häusern, meist aus Holz und Bambusgeflecht gezimmert, einige noch mit Blätterdach, merkt man schnell, dass das Dorf nicht zu den wohlhabenden gehört. Schwarze Schweine und Hühner rennen rum. Kaum Menschen. In den Vorgärten wachsen Bohnen, Kaffeebüsche, Salat. Weiterhin bauen die Lisu Mais, Erdnüsse, Chili, Knoblauch und Reis an. Eine Frau schält Erdnüsse vor ihrem Haus und winkt uns zu sich. Sie zeigt uns ihr spartanisch eingerichtetes Lehmboden-Haus mit einer Kochstelle und die Schlafgelegenheit für die ganze Familie.
Info: Eine kleine Spende ist angebracht, oder ihr bringt den Kids ein paar Schulutensilien und Älteren warme Decken und Pullover mit. |


Kayah-Dorf Daw Ta Ma Gyi
Für eine weitere Tour haben wir ein Auto mit Fahrer von Victoria (Aye Thiri Zaw) im ⇒ Souvenir- und Traveltour-Shop gechartert. Von Loikaw führt die Fahrt via Demoso in Richtung Südosten. Sanfte Hügellandschaft begleitet uns, hohe Berge in der Ferne, schöne Ausblicke ins Tal. Auf den Feldern ernten Bauern Hirse und Mais. Nach 60 Kilometer heißt uns ein blaues Betonschild mit der Aufschrift Daw Ta Ma Gyi (sprich Do Ta Ma Dschie, GPS: 19°19’22″N 97°21’31″E) willkommen. Erst 2014 wurde das Dorf für westliche Touristen geöffnet. Die 2.500 Einwohner gehören zur Volksgruppe der Kayah (Karenni, Rote Karen) und leben in 405 Pfahlhäusern.

Dorfvorsteher Mae Reh erzählt uns, dass mit Reh alle Männernamen enden, mit Mae die der Frauen. Und, dass Tar Beh Ne hallo und De Buj danke heißt. Die Kayah sind Buddhisten und Animisten, wie hier am buddhistischen Kloster und dem Platz mit Totempfählen Kayhto Bo zusehen ist. Mais-, Reis- und Hirsefelder in Laufnähe, auch Tabak- und Chilipflanzungen. In Vorgärten wachsen Bäume des Kayah-Pfeffers, auch genannt Makathi (Tipp: Verkauf im Markt von Loikaw oder Demoso). Er hat eine fruchtige Note und bitzelt frisch auf der Lippe. Wir besuchen ein eingezäuntes Haus mit traditionellen Grasdach. Wer wohlhabend ist, besitzt zwei Eingänge, ein Tor bzw. eine massive Holztür. Spitz geschnitzte Bambusstäbe verraten das Alter des Hauses. Eine 75-Jährige wickelt Baumwollfäden zum Weben, eine andere Frau schneidet Tabak und lädt uns zum süffigen Hirsebier (Khawn) ein, das hier schon in jedem Alter weggezischt wird. Im Gegensatz zu dem Dorf Hta Nee La Leh, tragen hier noch 28 ältere Frauen das traditionelle Gewand in Rot, einschließlich Kopfschmuck und schwarz lackierten Baumwollringen am Knie.
Info: 60 km von Loikaw. Tour: ab 120 US-Dollar für zwei Personen inklusive Guide und Lunch. In Daw Ta Ma Gyi greift das Projekt von CBT (Community Based Tourism). |





Kayaw-Dorf Htay Kho
Mit malerischer Berglandschaft, grandiosen Ausblicken und der farbenfrohen Kayaw-Ethnie lockt der Ausflug nach Htay Kho (GPS: 19°20’01″N 96°58’33″E). Die über dreistündige Autofahrt inklusive Fotostopps geht von Loikaw auf der Nationalstraße 5 über Demoso, Pruso und in Richtung Hoya. Erst vor ein paar Jahren wurde die kurvenreiche Asphaltstraße samt Haarnadelkurven durch das Bergland fertiggestellt. In der Regenzeit kam es zu einem gewaltigen Erdrutsch. Wo die Straße verschüttet war, ist noch deutlich sichtbar.


Vor Htay Kho treffen wir Kayaw-Frauen mit Kiepen voller Feuerholz, eine ältere nehmen wir in unserem Auto zum Dorf mit. Htay Kho liegt auf 1.733 Meter über den Meeresspiegel. In 100 Häusern leben ungefähr 300 Kayaw, die sich auch als Karen bezeichnen. Ihre eigene Sprache gehört zur sino-tibetischen Sprachfamilie. Tamo Bana bedeutet hallo, Bana danke und Agrah schön.
Die Kayaw bekennen sich zum Christentum, stolz zeigt uns der Guide die solide Steinkirche. Hier feiern sie ihr größtes Fest: Weihnachten.

Über 30 Frauen kleiden sich traditionell: rot gestreifte Bluse, dunkle kurze Hose, Messing- und Lackware-Ringe am Knie und Knöchel, inklusive reichlich Schmuck. Selbst bei der Arbeit, tragen sie die brillante Tracht. Die Kayaw halten Schweine, und bauen Hirse, Chili, Bohnen, Mais, Kürbisse an. Heutzutage jagen von Htay Kho lediglich noch drei Männer, früher gingen fast alle auf die Jagd. Vor Jagdbeginn muss dem Wald eine Opfergabe gebracht werden, nur so können sie Tiere erlegen. Der Fang wird später in der Familie und unter Nachbarn geteilt. Tierknochen und Schädel an der Hauswand zeugen von einer reichen Beute. Nach ein paar Stunden, unzähligen Eindrücken und Fotos, verteilen wir unsere Mitbringsel und bedanken uns mit Bana.
Auf dem Rückweg macht unser Fahrer mit uns einen Abstecher zum 1.745 Meter hohen Berg Sin Phyu (GPS: 19°21’60″N 97°01’09″E), auch als White Elephant Mountain bekannt. Vom Viewpoint auf dem Grasplateau haben wir eine atemberaubende Panoramaaussicht auf die hohen Kayah-Berge. Eine steife Brise weht. Junge Einheimische wollen campen, haben Schwierigkeiten ihre Zelte aufzustellen. Wie überwältigend muss der Sonnenaufgang bzw. -untergang von hier oben sein? Der Tag war einer der Höhepunkt während unserer letzten Reise.
Info: 67 km von Loikaw. Tour: ab 120 US-Dollar für zwei Personen inklusive Guide und Lunch. Das Dorf ist Teil vom CBT (Community Based Tourism) Projekt. |




Berg Sin Ma Taung
Ein spektakulärer Aussichtspunkt ist der Sin Ma Taung (GPS: 19°39’23″N 97°05’38″E). Taung heißt auf Burmesisch Berg und Sin Ma weiblicher Elefant. Mit einer Höhe von 1.168 Meter erhebt sich der Berg im Westen aus der Ebene um Loikaw. Der Anstieg ist steil und führt über eine drei Kilometer lange, schmale und serpentinenreiche Straße hoch. Zum Glück sind wir mit Victoria (Aye Thiri Zaw) vom ⇒ Souvenir- und Traveltour-Shop und ihrem PS-starken Toyota 4WD unterwegs, und kein anderes Auto kommt uns entgegen. Tatsächlich liegt auf dem Plateau ein weißer Stein-Elefant, der eine silberne Pagode auf seinem Rücken trägt. Unser Blick streift über die faszinierende Berglandschaft einschließlich den Male Elephant Mountain bis in die Ebene voller grüner Reisfelder. Ein Pfad führt noch höher zu weißen Pagoden, leider ist der Ausblick zugewachsen.
Anfahrt: Über Demoso, Abzweig rechts nach Pan Pet (GPS: 19°33’12″N 97°09’38″E) und gleich nach einem Kilometer wieder nach rechts (GPS: 19°33’04″N 97°09’05″E) abbiegen. Weiter auf der Straße in Richtung Pekon ca. 14 Kilometer bis zum Dorf Oh Kho. Am Tempeltor und seitlichen grün-weißen Schild (nur burmesisch, GPS: 19°39’40.5″N 97°06’39.7″E) links ab, ein Kilometer weiter und dann beginnt der Aufstieg.
Info: Besuch des Viewpoints ist kostenlos. Das Plateau mit dem Elefanten darf nur barfuß betreten werden. Für diese Tour solltet ihr euch ein PS-starkes Fahrzeug mit Fahrer mieten. |


Reisfeld-View
Welch eine Augenweide! Es sieht aus, als schlängelt sich ein leuchtend grüner Strom durchs Tal, der von einzelnen schmalen, grünen Flüssen (Reisterrassen), die über Kaskaden hinabfließen, gespeist wird. Am schönsten ist natürlich die Aussicht auf die Reisfelder, wenn diese grün sind, und das ist kurz nach der Regenzeit, im Oktober. Die zwei Viewpoints liegen an der Nationalstraße 21 in Richtung Toungoo zwischen KM 163 und 162 auf 1.329 bzw. 1.314 Meter (GPS: 19°32’01″N 96°55’26″E und 19°31’51″N 96°55’06″E).
Die Fahrt könnt ihr auch mit einem Ausflug nach Pan Pet, Lopo oder Sau Ma Nu (lt. Ortsschild Sounou Oou) verbinden. In Lopo haben wir nur drei ältere Frauen der Kayah Lawhi angetroffen, die eine Messingspirale um den Hals tragen. Mehr Frauen mit dem außergewöhnlichen Halsschmuck findet ihr in Sau Ma Nu. Hier machen (noch) selten Touristen Halt.
Die Anfahrt via Demoso ist bis zur Gabelung (rechts nach Pan Pet), ca. 34 Kilometer von Loikaw, die gleiche. Hier am Abzweig links (GPS: 19°34’29″N 97°00’39″E) halten. Auf der NH 21 geht es nochmals 13 Kilometer bis zu den Aussichtspunkten.
Info: Gesamtstrecke 47 Kilometer von Loikaw. Bester Monat ist der Oktober, weil dann die Reisfelder grün sind. Nachmittags habt ihr super Licht zum Fotografieren. |



Ran Khu – ein Bergdorf auf Felsen
Wieder sind wir mit Victoria vom ⇒ Souvenir- und Traveltour-Shop unterwegs. Diesmal möchte sie uns das einmalige Bergdorf Ran Khu zeigen, das auf Felsen gebaut ist. Schon die Anreise ist Abenteuer pur. Die ersten 67 Kilometer auf der Nationalstraße 5 und 21, über Demoso und später in Richtung Toungoo, sind asphaltiert. Stoppen immer wieder und fotografieren die herrliche Landschaft. Am KM 143 im Dorf Kou Long tauschen wir das Fahrzeug (robuster Toyota Hilux Pick-up mit Seilwinde) einschließlich ortskundigen Fahrer. Ein Muss und angeblich zu unserer Sicherheit springt ein junger General der KNLP (Kayan New Land Party) in Tarnkleidung und mit Pistole im Gürtel auf die Ladefläche. Zwei Stunden schaukeln und holpern wir offroad über zig Kurven durch die Berge. Bleiben fast im Schlamm stecken, passieren drei Siedlungen, vor jeder öffnet und schließt der General Holztore.

Endlich sehen wir Ran Khu in der Ferne. Ran Khu bedeutet Felsen bzw. felsig. Auf 1.185 Meter thront die Siedlung auf einem zerklüfteten Felskamm mitten im Nirgendwo. Auf dem Dorfplatz empfangen uns herzlich der Dorfvorsteher und drei ältere Männer. Neugierig nähern sich einige Bewohner. Ausländer sind hier eine Seltenheit. Wir kraxeln über Felsen ins Ran Khu Centre, das fast höchst gelegene Haus. Wow, was für ein Ausblick auf das Dorf und die grünen Berge. Vom Dorfchef erfahren wir, dass sich vor ungefähr 300 Jahren hier die ersten Kayan Lahwi niedergelassen haben. Heute wohnen 346 Leute (Katholiken) in 60 Holzhäusern, deren Konstruktion einzigartig ist. Die tragenden Holzpfähle stehen auf dem Felsen – ohne Fundament und Verankerung. Wie ein Wunder trotzen die Häuser dem starkem Sturm und Erdbeben. Das einzige Gebäude mit Fundament ist die drei Jahre alte römisch-katholische Kirche, die die Dorfbewohner selbst aus Felsgestein errichtet haben. Die Menschen leben größtenteils autark, bauen Reis, Gemüse, Chili und Obst zum Eigenbedarf an, halten Schweine und Hühner, gehen auf die Jagd und verkaufen Kardamom. Es existiert keine medizinische Hilfe. Trotzdem ist der älteste Bewohner 85 Jahre alt. Nach dem Dorfrundgang tragen wir uns in das Gästebuch ein und erfahren, dass erst sechs Ausländer vor uns den Ort besuchten. Dann überreichen wir eine Geldspende und unsere Mitbringsel. Beeindruckt vom Erlebten und der überwältigenden Gastfreundschaft verlassen wir Ran Khu. Eins steht fest: Wir kommen auf jeden Fall wieder!
Info: Ran Khu (GPS: 19°36’06″N 96°46’12″E) erreicht man über die Asphaltstraße von Loikaw in Richtung Toungoo (ca. 67 Kilometer), danach ca. 2 Stunden Piste durch die Berge. Diese Tour ist nur mit einheimischen Guide und Allradfahrzeug möglich. |



Mt. Loi Nan Pha
Wie ein grüner Kegel ragt der Mt. Loi Nan Pha aus der Landschaft westlich von Loikaw. Mit seinen 1.548 Metern gehört er zu den höchsten Bergen im Kayah-Staat. Sogar von der Hauptpagode Taung Kwe in Loikaw ist der markante Berg gut zu sehen. Dazu müsst ihr nur in Richtung Sonnenuntergang schauen!
Über einen schmalen Pfad mit ein paar Felsen, erst durch Wald, dann durch Buschwerk, wandert ihr bis auf eine kurze Passage nach dem ersten Drittel kontinuierlich steil nach oben. Auf dem Gipfel stehen u. a. ein 14 Meter hohes Stahlkreuz und eine weiß gekachelte Pagode. Der 360-Grad-Ausblick auf die Berge, Felder und einen Stausee ist, lt. Andreas M. aus Euskirchen, der im März 2020 oben war, wirklich wunderschön. Und noch schöner ist es bestimmt kurz nach der Regenzeit, weil die Landschaft in verschiedenen Grüntönen leuchtet.
Anfahrt: Auf der Nationalstraße 5 bis hinter dem Staudamm in Demoso, an Gabelung (GPS: 19°33’12″N 97°09’38″E) rechts ab in Richtung Pan Pet. Etwa 200 Meter vor der White Pagoda am Holzschild Elephant Camp (GPS: 19°32’31″N 97°05’47″E) wieder rechts. Erst Betonstraße, später rote Piste 7,5 Kilometer bis Dorf Sho La Pha Kho. Im Lebensmittelladen könnt ihr euch mit Getränken und Snacks eindecken. An der Gabelung (GPS: 19°35’51″N 97°04’07.3″E) links halten. Jetzt noch vier Kilometer vorbei an Siedlungen, Felder und einem Schrein mit weißen Stein-Elefanten. Anschließend wird’s etwas tricky. Mit Hilfe von Andreas, der uns die folgenden Koordinaten zur Verfügung gestellt hat, findet ihr den weiteren Verlauf. Fahrt weiter bis links ein Weg mit kleinen weißen Betonschild (GPS: 19°37’52.6″N 97°03’28.5″E) abzweigt. Den folgt ihr 350 Meter geradeaus bis zum GPS-Punkt: 19°37’48.7″N 97°03’14.9″E. Nun sind es 150 Meter (GPS: 19°37’46.4″N 97°03’09″E) und dann rechts halten. Nochmals 150 Meter und ihr erreicht das Haus mit Kochschuppen, in dem ein Mönch wohnt (GPS: 19°37’51.6″N 97°03’06.5″E). Parkt das Motorbike hier, denn hinter den Gebäuden (GPS: 19°37’51.8″N 97°03’05.7″E) beginnt der Pfad zum Berg Loi Nan Pha.
Info: Bei guter Kondition dauert der Aufstieg ein Stunde. Andreas hat es in 1,5 Stunden geschafft. Einen Guide benötigt ihr nicht. Der Pfad ist an jeder Stelle gut zu erkennen und mit kurzen Bambuspflöcken an Steinen markiert. Empfehlenswert sind leichte Wanderschuhe oder Turnschuhe mit Profil. Genügend Trinkwasser mitnehmen! |




Travel Agency, Taxiservice, Motorbikes
Taxis könnt ihr bei Victoria (Aye Thiri Zaw) im Souvenir- und Traveltour-Shop buchen. Sie verleiht auch Motorbikes (Manuell und Automatik) für 10.000 bis 15.000 Kyat pro Tag und organisiert Touren in die Umgebung. Wir haben für unsere Webseite in mehreren Reisebüros die Preise für die Touren abgefragt, aber Victorias Angebote sind unschlagbar günstig und der Service ist einmalig. Wenn ihr Fragen zu den Touren habt, dann schreibt Victoria ein E-Mail! Sie antwortet noch am gleichen Tag und berät euch gern. Denkt aber an die 5,5 Stunden Zeitverschiebung! Oder geht gleich direkt in ihren Shop! Geöffnet: 7.30-19.30 Uhr. Adresse: ⇒ No. 1, Kandayawady Street, gegenüber Hotel Mingalar, ms.ayethirizaw125@gmail.com, rentalservice.loikaw@gmail.com, Telefon: 09-5600125, 09-785600125, 09-448111990.


NEU: ⇒ Tipps für Loikaw |
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