Stefan Loose Südostasien: 1. Auflage 1978
Die älteren Travelhandbücher von Stefan Loose sind nicht einfach nur Reiseführer, sie sind gedruckte Legenden. Da war noch Loose drin, wo Loose drauf stand! Denn diese Auflagen hat Stefan Loose noch eigenhändig recherchiert. Mit diesem Reiseführer für Südostasien von 1978 fing alles an. Auf einem Flohmarkt habe ich die Erstausgabe – ja, wirklich die allererste Auflage vom Reiseführer Stefan Loose Südostasien – in einer Bücherkiste gefunden.

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Hi, wir sind Annett & Mario. Wir arbeiten hauptberuflich als Reisejournalisten, Fotografen und Autoren mit über 25 Jahren Reiseerfahrung in Südostasien. Du findest unsere Reportagen, Reise-Specials und Fotos in der GEO, Stern, Spiegel, National Geographic, in Reiseführern und Bildbänden.
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Artikelübersicht: Erstausgabe 1978 Stefan Loose Reiseführer
- Gefunden: Flohmarkt
- Vergriffen: 1. Auflage
- Entstehung: Erstausgabe
- Wer ist Stefan Loose?
- Thailand: Einblicke
- Bangkok: Einblicke
- Chiang Mai: Einblicke
Flohmarkt: 1. Auflage von Stefan Loose
Auf einem Flohmarkt in Berlin-Schöneberg traute ich meinen Augen kaum. Zwischen verstaubten Bestsellern, Mode- und Kochbüchern blinzelte mir in einer ramponierten Bananenkiste ein orangefarbenes Buch entgegen. Dieser leuchtende Schatz entpuppte sich schnell als ein ganz besonderer Fund – die allererste Auflage vom Stefan Loose Südost-Asien Handbuch (hier noch mit Bindestrich auf dem Titel geschrieben). Dieser Reiseführer für Backpacker erschien erstmalig im Juli 1978 mit handgezeichneten Karten und aufwendig recherchierten Reisetipps auf 500 Seiten. Beim Durchblättern und Lesen in der Bibel für Asienreisende merkt man schnell, wie viel Herzblut und Handarbeit der Autor Stefan Loose dort hineingesteckt hat. Das Erstlingswerk von Loose gibt viele Einblicke in eine asiatische Kultur, die es heute (leider) so gar nicht mehr gibt. Und liebe Leute: Reisen und Recherchieren gingen auch mal ohne Internet, E-Mail, Facebook, Instagram, Google Maps & Co.
Vergriffen: 1. Auflage 1978 vom Stefan Loose Südostasien.
Nach Recherchen in den größten deutschen Antiquariaten und Online-Buchhandlungen ist genau diese erste Auflage Südostasien nicht mehr auffindbar. Im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek ist nur noch die 2. Auflage von 1979 eingetragen. Für mich als Südostasien-Fotograf und Reisejournalist von der Reiseseite Abenteuerglobus ist dieser grandiose Fund ein absoluter Glücksfall. Seit über 30 Jahren bin ich mit den Reiseführern von Stefan Loose unterwegs. Meinen ersten Thailand-Reiseführer von Stefan Loose habe ich dummerweise in Bangkok auf der Khaosan Road in einem Buchladen für ein paar Baht verscherbelt. Jetzt habe ich jedoch einen wesentlich besseren Ersatz dafür bekommen. Übrigens wollte der Händler dafür einen Euro haben, den er auch mit einem breiten Lächeln von mir bekam. Zum Glück hatte er keine Ahnung, was für ein besonderer Schatz sich in seiner Wühlkiste befand.
Gerne wüsste ich, wer mit dieser ersten Auflage nach Südostasien gereist ist. Dieses Buch hat leider keine Notizen und Knicke (auch gut so), aus denen ich erahnen könnte, in welchen Ländern und wann der Reiseführer in Südostasien benutzt wurde.

Entstehung: 1. Auflage Stefan Loose Südostasien
Auf seiner vierten großen Asienreise 1976 beschloss Stefan Loose, ein Buch über Südostasien zu schreiben. Er trug alle Informationen zusammen, die ein Backpacker für eine Reise nach Südostasien benötigte – Restaurants, Fahrpläne, Unterkünfte, Umtauschkurse, Banken und Insidertipps von anderen Reisenden. Als Stefan Loose 1977 wieder in Berlin war, begann er in einem Berliner Hinterhof mit der Aufarbeitung seiner Notizen. Mit einer alten, geliehenen Schreibmaschine brachte Stefan Loose in unendlich vielen Stunden seine Notizen zu Papier. Die Karten wurden noch von Hand gezeichnet. Der erste Reiseführer von Stefan Loose war somit geboren. Die Suche nach einem Verlag blieb erfolglos, also beschloss Stefan Loose seinen ersten Südostasien-Reiseführer im Eigenverlag herauszugeben. Die 1. Auflage war schnell vergriffen und so erfolgreich, dass Stefan Loose und seine Frau Renate 1979 eine völlig überarbeitete 2. Auflage vom Südostasien-Handbuch auf den Markt brachten.

Wer ist eigentlich Stefan Loose?
Stefan Loose wurde am 30. April 1946 im sächsischen Rochlitz geboren. Seine Eltern besaßen dort eine Likörfabrik. Vor dem Bau der Mauer im Jahr 1959 flohen seine Eltern mit ihm nach Bayern, wo er über den zweiten Bildungsweg das Abitur ablegt. Er studierte Anglistik und Geschichte und lernte während seines Referendariats in Berlin seine spätere Frau Renate kennen. 1980 gaben sie sich in Malaysia das Jawort. Zwei Jahre später wird ihr Sohn Mischa geboren, der – wie sollte es anders sein – auch als Autor von Reiseführern arbeitet. Nach 24 erfolgreichen Jahren verkauft Stefan Loose seinen Verlag an Dumont und hat seitdem mehr Zeit, mit seiner Frau Renate durch Asien zu reisen.
Und so beschreibt sich Stefan Loose in der 1. Auflage vom Südostasien-Reiseführer selbst: „Insgesamt mehr als drei Jahre Aufenthalt zwischen Tokyo und Kupang. Große Reise 1975/76 auf die Molukken, Sulawesi und Kalimantan – Deutsch- und Englischlehrer in Tokyo, Tapei und Jakarta. Bis 74 Studium der Anglistik, Ethnologie und Politischen Wissenschaften in Berlin. Taxifahrer, Koch, Briefträger, Schreiner, Lagerarbeiter, Paketzusteller usw.“
Thailand: 1. Auflage Südostasien von Stefan Loose
Stefan Loose im Jahr 1978 über Thailand: „Thailand, das Land des Lächelns, der orangefarbenen robentragenden Mönche, der unzähligen Wats und Pagoden. Im November großes Elefantenspektakel in Surin: Tauziehen mehrere hundert Männer gegen einen ausgewachsenen Elefanten.
Überall in Thailand gute und schnelle Verkehrsverbindungen – ein schönes Reiseland besonders abseits der ausgetretenen Touristenpfade!“

Bangkok: 1. Auflage Südostasien von Stefan Loose
So beschrieb 1978 Stefan Loose die Hauptstadt Bangkok: „Krung Thep nennen die Thais ihre Hauptstadt, zu deutsch ‚Stadt der Engel‘. Wer die Engel sind, und wo man sie findet, bleibt eurer regen Phantasie überlassen. Bangkok ist heute längst nicht mehr die ferne, exotische Stadt, die sie einmal war, sondern eine mit moderner Architektur vollgestopfte asiatische Metropole und unterscheidet sich darin kaum von anderen asiatischen Hauptstädten. Die Luftverschmutzung hat katastrophale Ausmaße angenommen, und der seit Beginn der 70er Jahre einsetzende Massentourismus (vorher gab es hauptsächlich die Rest and Recreation Programme der Vietnam GI’s) hat einen damals vielleicht noch bestehenden eigenen Charakter der Stadt brutal vernichtet“.

Chiang Mai: 1. Auflage Südostasien von Stefan Loose
Stefan Loose schrieb 1978 über Chiang Mai: „Das moderne Chiang Mai mit seinen etwa 900 000 Einwohnern hat einen eigenen Charme bewahrt. Bummelt einmal durch die Altstadt zum Wat Phra Singh mit seinem 1500 Jahre alten Buddha oder zum Wat Chiang Man, dem ältesten Tempel innerhalb der Stadtmauern. Etwas außerhalb der Stadt (12 km) liegt das Wat Doi Suthep – erreichbar mit einem Minibus. Von hier hat man an einem klaren Tag eine phantastische Aussicht über das Tal und die Stadt. In der Nähe des Wat Doi Suthep liegt ein Touristen Meodorf, das man besser nicht besuchen sollte – jedes Foto kostet Geld, aufgehaltene Hände überall.“

Myanmar: 1. Auflage Südostasien von Stefan Loose
Stefan Loose beginnt im Text in seiner ersten Südostasien-Auflage zu Burma (Myanmar) mit den Worten: „Das wohl vom Westen am längsten abgeschottete Land Südostasiens, daher für den interessierten Traveller DAS LAND, wo man noch Asien ohne Coca Cola, ohne Charlton Heston und Liza Minelli, ohne Sony und Bayer, Hoechst und BASF in seiner Ursprünglichkeit kennenlernen kann. Damit unterscheidet sich Burma so auffallend von seinen Nachbarn, dass es immer wieder eine Wohltat ist in Rangoon zu landen.“
Zur Währung und zum Geld schreibt Stefan Loose, dass der offizielle Wechselkurs zum Zeitpunkt seiner Recherche bei 7,34 Kyat und der Schwarzmarktkurs bei 20 Kyat lag.

Ein wichtiger Tipp von Stefan Loose für Südostasien
Hier ein Tipp bzw. Hinweis von Stefan Loose, der bis heute immer noch nicht von allen Reisenden beherzigt wird: „Vergesst nicht, vor dem Betreten jeder Pagode die Schuhe oder Sandalen auszuziehen! Buddhisten sind immer freundliche und wie es scheint ausgeglichene Menschen und werden wohl kaum etwas dagegen haben, wenn ihr eine Pagode besichtigen wollt – trotzdem nicht in Hippieverkleidung erscheinen – im katholischen Spanien oder Italien werdet ihr ja auch nicht in abgeschnittenen Jeans und einem zerlöcherten T-Shirt in die Kirche gehen.“
Reiseführer Stefan Loose: Thailand der Süden
Der komplett neu recherchierte Reiseführer für den Süden von Thailand beinhaltet viel Kartenmaterial und ausgearbeitete Reiserouten. Er ist und bleibt der beste Reiseführer für Backpacker und Individualtouristen.

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