Zu Besuch bei den „Söhnen des Sees“ auf dem Inle-See
Sie haben einen kurzen Weg zum Fischfang, müssen dafür nur vor die Haustür gehen. Ihr Gemüse ernten sie in schwimmenden Gärten, bewohnen auf Stelzen gebaute Bambushütten und hoffen auf eine bessere Wiedergeburt. Dabei leben sie jetzt schon im Paradies.
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Hey, wir sind Annett und Mario. Seit vielen Jahren arbeiten wir als Fotografen und Reisejournalisten. Unsere Schwerpunkte: Südostasien, Balkan und Camping. Du findest unsere Reportagen und Fotos in der GEO, Stern, Spiegel, GEOSaison und in Bildbänden.
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Bootstour mit Tin Maung
Mit blubberndem Getöse trennt die Schiffsschraube die spiegelglatte Wasseroberfläche und verfängt sich gelegentlich in den Schlingpflanzen. Der Motor scheint sich abzuwürgen, ächzt, ruckt kurz, und die Fahrt geht weiter. Wir sehen kaum die Hand vor Augen. Routiniert steuert Tin Maung das schlanke Boot durch die dichte Nebelwand über den glasklaren Inle-See. Die kühle Morgenluft pfeift durch jede noch so kleine Ritze. „Seit etlichen Jahren fahre ich jeden Tag vor Sonnenaufgang über den See.“ erzählt Tin. „Ich kenne hier jedes Haus, jede Insel, jedes Hindernis. Also: don´t worry!“, beruhigt er uns und bekräftigt seine Worte mit dem typisch burmesischen Lächeln – Augen zu, Zähne zeigen und laut kichern. Als sein Großvater ihm das Boot 1995 anvertraute, verirrten sich nur wenige Touristen hierher. Heute fehlt bei keiner Myanmar-Reise – neben den Highlights Bagan, Mandalay und Yangon – ein Abstecher zum Inle-See.
Der zweitgrößte See Myanmars, 22 Kilometer lang und 11 Kilometer breit, liegt eingebettet in einer malerischen Berglandschaft in der Shan-Provinz. Lange Zeit zählten viele Gebiete im Shan-Staat zum „No-Go-Area“ für ausländische Touristen, der Inle-See war davon ausgenommen, er wurde mit seinen Kulturschätzen und den friedlichen „Söhnen des Sees“ zu den von der ehemaligen Militärregierung freigegebenen Reisezielen in Myanmar erklärt.



Hunde müssen am Ufer „Gassi gehen“
Durch seine Höhenlage von 900 Metern über dem Meeresspiegel herrscht hier tagsüber immer ein frühlingshaftes Klima und bietet ideale Lebensbedingungen. Fast autark lebt das Volk der Intha auf und vom Inle-See. Rund 70 000 Menschen leben in etwa 40 Ansiedlungen, 17 Dörfer davon stehen direkt im Wasser. Vor ihren Stelzenhäusern aus Bambus, Schilf oder Teakholz bauen sie auf kleinen Beeten Gemüse, Kräuter und Blumen an. Aus Bambusverschlägen – nur eine Handbreit über dem Wasser – grunzen schwarze Hausschweine und Hühner scharren in den verankerten Gemüsegärtchen. Hunde werden zum „Gassi gehen“ schon mal mit dem Kanu ans Festland mitgenommen, denn Erde zum Verscharren gibt es hier nicht. Sich selbst und ihre Wäsche reinigen die Seebewohner direkt vor der Haustür, schließlich leben sie in der größten Badewanne Myanmars. Tagsüber wirken die Dörfer wie ausgestorben. Wenn die Eltern ihre Kinder mit dem Kanu in die Schule gebracht haben, bewirtschaften sie die schwimmenden Gärten, verkaufen ihre Ernte auf einem Markt oder verdienen Geld mit dem Tourismus.


Wie Flamingos auf einem Bein
Langsam löst sich der Nebel auf, lässt wärmende Sonnenstrahlen passieren und ermöglicht den ersten schemenhaften Fernblick über den See. Die Bergspitzen verstecken sich noch hinter einer zarten Wolkendecke. Motorboote kommen uns entgegen, vorn beladen mit Hartschalenkoffer, hinten mit Wolldecken eingepackte Touristen. Wir stoppen. In fotofreundlicher Entfernung gleiten ein paar Fischer mit ihren schmalen Holzbooten geräuschlos über die Wasseroberfläche und gehen, ohne sich von dem regen Verkehr links und rechts stören zu lassen, ihrer Arbeit nach. Die einzigartige Rudertechnik hat sie weltberühmt gemacht. Wie Flamingos balancieren sie einbeinig auf einer kleinen Plattform am Bootsheck. Das zweite Bein umschlingt elegant, mit Kniekehle und Fußgelenk, ein dünnes Holzruder. Fast mühelos, mit geschmeidigen Hüftschwingen, dirigieren die Gondoliere Myanmars so ihr Boot über den See. Diese Art zu rudern ermöglicht es dem Fischer im Einmannbetrieb Netze und Reusen auszulegen und gleichzeitig seinen Holzkahn zu manövrieren. Die zirkusreife Nummer gehört für die „Söhne des Sees“ zum Arbeitsalltag.

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Myanmars Gondoliere als Fotomodels
Ihre Haupteinnahmequelle ist neben der Bewirtschaftung der schwimmenden Gärten, der Fischfang. Einige Fischer hängen neuerdings in der touristischen Hochsaison ihre Netze und Reusen an den Nagel, um sich einer attraktiveren Verdienstmöglichkeit zu widmen. Pünktlich um 8 Uhr morgens und nachmittags gegen 17 Uhr warten sie in der Nähe der Kanalmündung nach Nyaungshwe auf vorbeikommende Touristenboote. Mit akrobatischen Einlagen auf ihren Holzkähnen versuchen die Fischer dort ein paar Dollar Gage als Fotomodels zu verdienen.


Schwimmende Gärten aus Wasserhyazinthen
Der schnell wachsende Tourismus beeinflusst auch hier die Menschen und ihre Gewohnheiten. Der Gemüseanbau in den schwimmenden Gärten hat sich allerdings über all die vielen Jahre in keinster Weise geändert. Ein fünf Kilometer breiter Gürtel aus wild wuchernden Wasserhyazinthen umschließt den Inle-See und droht ihn, besonders bei niedrigem Wasserstand im Frühjahr, langsam zu ersticken. Doch die Intha schaffen es geschickt ihren See am Leben zu halten. Durch die zusätzliche Anhäufung von Algen und Seeschlamm entsteht über viele Jahre eine meterdicke Humusschicht. Davon stechen sie handtuchgroße Parzellen ab und verankern diese in langen Reihen mit Bambusstangen auf dem See. Die schwimmenden Gemüsegärten erstrecken sich über mehrere Hektar und können durch ein weitverzweigtes Netzwerk von schmalen Kanälen beidseitig mit einem Kanu von den Frauen der Intha bepflanzt und abgeerntet werden. So wachsen das ganze Jahr über Bohnen, Auberginen, Kohl, Blumen und vor allem Tomaten auf dieser beispiellosen Hydrokultur. Über 70 Prozent der gesamten Tomaten, die in Myanmar auf den Märkten liegen und verzehrt werden, sollen von den schwimmenden Gärten stammen.
„Echte“ Antiquitäten auf dem Markt
Wo geerntet wird, blüht auch der Handel. Auf und am See findet täglich ein Markt statt. Es ist eine uralte Tradition, dass sich im Shan State, in einer Art Rotationsprinzip, fünf Ortschaften, in einem territorial begrenzten Gebiet, mit dem Morgenmarkt abwechseln. Die Märkte am See in den Orten Nam Pan, Kaung Daing, Maing Thauk, Than Daung und Indein erfreuen sich hier hoher Beliebtheit bei den Einheimischen und Touristen. Tin verringert die Geschwindigkeit. Im Schritttempo gleiten wir durch den schwimmenden Markt in Ywama. Blitzartig umringt uns eine Armada Souvenirverkäufer mit ihren wackligen Kanus. Einst wurden hier, wie auf allen Märkten, Obst, Gemüse, Frischfleisch und Tabak von Boot zu Boot angeboten und verkauft. Heute verkommt auch dieser Markt langsam zu einem weiteren Touristenspektakel auf dem See. Mit Schuhcreme hochpolierte Holz-Buddhas, Seidenschals, silberne Glöckchen und auf uralt getrimmte Gebetsbücher türmen sich in den schwimmenden Souvenirshops. „Hello Mister kaufen für Frau schöne Schal. Hier Mister please look, very old, really äscht Leder.“ Die Verkäuferinnen geben sich in vielen Sprachen redegewandt, wir sind aber auch nicht „blond“. Echte Schätze und fast vergessene Traditionen hat dagegen ein anderes Dorf zu bieten.


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Lotoswebereien und Silberschmiede
Wegen des wachsenden Andrangs ausländischer Besucher eröffnen immer mehr Gold- und Silberschmieden, Schirmmanufakturen und Seidenwebereien. Feine Seidenfäden werden zu bunt schimmernden Bahnen gewebt und vorwiegend nach Japan, Amerika und Europa exportiert. Auch schon fast vergessenes Handwerk wird wieder neu belebt. Tin macht nach einer kurzen Strecke den Motor aus und wir hören das pausenlose Klappern der Webstühle. „Fast jede Familie lebt hier vom Tourismus“, weiß unser Bootsführer. „Das Dorf Inpaw Khon ist bekannt für die uralte Kunst der Lotusweberei.“




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Die Lotusstängel werden knapp
U Zaw Min Htoo sitzt im Verkaufsraum an einem wackligen Holztisch und schaut durch das geöffnete Fenster hinaus auf den See. Seine Brille steckt über der Stirn im Haar, die Finger trommeln leicht nervös auf der Tischplatte. Neben seinem chinesischen Smartphone, Marke Huawei, steht eine silberne Schale mit handgemachtem Konfekt. Palmenzucker ist die beste Nervennahrung. Die braucht er, sagt Herr Htoo, weil mal wieder der Nachschub nicht funktioniert. Mindestens einmal die Woche benötigt seine Weberei 800 Bündel Lotusstiele, um die 30 Mitarbeiter mit Arbeit zu versorgen. Zu viele Manufakturen täuschen eine Lotusweberei als Lockmittel für Bootstouristen vor, um ihre anderen Waren zu verkaufen. „Dort wird nur eine junge Frau mit Lotusstängeln an einen Arbeitsplatz gesetzt und sie muss sehr beschäftigt tun, wenn die Boote mit den Touristen anlegen. Wo soll das noch hinführen?“, schüttelt Htoo den Kopf. „Da wird in der Hochsaison schon mal der Rohstoff für unsere Weberei knapp.“
Thae Su Khaing, eine Mitarbeiterin von “Myat Pwint Chel Silk & Lotos Weaving“, sitzt derweil im Showroom auf dem Holzfußboden, vor ihr steht ein kurzbeiniger Holzhocker und rechts in Reichweite ein Eimer mit Stielen der Lotusblume. Sie erklärt einer Gruppe Japanern mit allen Arbeitsschritten die Garnherstellung. Dafür ritzt sie geschickt vier Stängel der Wasserpflanze an, bricht sie kurz an und zieht die Teile vorsichtig auseinander. Dabei entstehen klebrige Ziehfäden, nicht viel dicker als Spinnweben. Diese rollt Thae auf dem Hocker Stück für Stück zu einem webfähigen Garn zusammen. „Allein für einen Schal verarbeiten wir hier 4000 Pflanzen, für ein Jackett je nach Größe sogar über 30 000“, erklärt sie ihren freundlich nickenden Zuschauern. Die japanische Reisegruppe, sichtlich von der aufwendigen Arbeit beeindruckt, wird nun vom Verkaufspersonal mühelos und ohne Überredungskünste in den Weberei-Shop geleitet, bevor ihr Boot zum nächsten Highlight ablegt. Früher war es nur hochrangigen Mönchen vorbehalten Roben aus dem Garn der Lotusblume zu tragen. Dafür verarbeiteten 40 Weberinnen in einer Woche über 200 000 Stängel, lässt uns Herr Htoo wissen. „Sie ist die Blume Buddhas und symbolisiert Glück und Reinheit.“
Von der Natur zurückerobert
Erneut auf dem See, verlassen wir ihn auch schon wieder und biegen in den schmalen Pinghu-Fluss in Richtung Indein ein. Das Knattern vom Außenbordmotor hallt vom dichtbewachsenen Ufer zum Boot zurück. Landleben pur: Kinder springen schreiend in den Fluss, daneben waschen Frauen ihre Wäsche, zwei Männer reparieren ihr Boot, kauende Wasserbüffel schauen uns stoisch hinterher. Nach unzähligen Biegungen und Ausweichmanövern taucht auf einer Bergkuppe ein Irrgarten von weißgetünchten Stupas auf.


Die drei bis vier Meter hohen Chedis stehen aufgereiht wie Zuckerhüte um eine verwitterte Pagode. Die alte Tempelanlage in Indein hat ein Shan-Fürst als Spende im 17. Jahrhundert bauen lassen. Es ist die älteste und größte Kulturstätte dieser Art. Eine kilometerlange, überdachte Wandelhalle führt zu dem Heiligtum. Wer links oder rechts den Gang verlässt, findet von Kletterpflanzen umrankte Relikte vergangener Zeiten aus Sandstein: bröselnde Buddha-Figuren, tanzende Himmelsnymphen und furchterregende Dämonengesichter. Einige Stupas stehen so schief als würden sie bei dem kleinsten Windzug umkippen. Ein Ort an dem die Vergänglichkeit spürbar ist. Tin Maung kommt gern hierher. „Leider reisen viele meiner Kunden im Zeitraffertempo“, erzählt er. „Die meisten Touristen besuchen daher nur die Standardziele: schwimmende Gärten, Seidenwebereien, Silberschmieden, einen der fünf Morgenmärkte und die Phaung-Daw-U-Pagode.


Der kleinste Buddha bewacht die Pagode
Die Phaung-Daw-U-Pagode ist immer ein Besuch wert. Und einmal im Jahr findet hier im September oder Oktober – abhängig vom buddhistischen Mondkalender – das größte und bunteste Festival der südlichen Shan-Provinz statt. Dann ist das ganze Volk der Intha auf den Beinen oder besser an den Rudern. Tausende Pilger strömen aus dem ganzen Land in die Ortschaft Nyaungshwe und versetzen den sonst so ruhigen Inle-See für drei Wochen in den Ausnahmezustand. Die Phaung-Daw-U-Pagode, ein bedeutender Wallfahrtsort in Myanmar, ragt mit ihrer goldenen Kuppel 70 Meter in den Himmel und ist von jedem Winkel auf dem See zu sehen.

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen werden vier der fünf vergoldeten Buddha-Statuen aus dem Innern der Pagode in eine königlich geschmückte Barke verladen und in einer spektakulären Bootsprozession über den See gerudert. Die Gold-Buddhas erkennt man nur mit einem ausgeprägtem Vorstellungsvermögen als Statuen des Religionsgründers. Die Heiligtümer, über Jahrhunderte von Gläubigen mit mehreren Kilo Goldplättchen beklebt, erinnern an stark gestauchte Bowlingkegel. Genau drei Wochen geht jedes Jahr die Barke in Form des Karaweik-Vogel mit den vier Buddhas auf Reisen. In den meisten Dörfern ankert das Boot und die Glücksbringer bleiben für eine Nacht dort, um die Klöster zu segnen und den jeweiligen Ort im kommenden Jahr vor bösen Geistern zu schützen.


Jeden Morgen beginnt aufs Neue das gleiche Schauspiel. Die am Abend zuvor kontemplativ mit Goldplättchen beklebten Heiligtümer, was übrigens nur den Männer vorbehalten ist, werden von den Mönchen und Dorfoberhäuptern zur Barke getragen. Schwerbewaffnete Soldaten geben dem religiösen Goldschatz Geleitschutz, obwohl sich ein gläubiger Buddhist nie an diesen Heiligtümern vergreifen würde. Ohne Motor, nur mit Muskelkraft angetrieben, bewegt sich dann das geschmückte Boot unter dem Jubel der Pilger zum nächsten Ort, wo im Kloster schon tausende Gläubige mit Opfergaben warten – immer gefolgt von einer Armada kleinerer Boote, auf denen ausgelassen getanzt, gesungen und getrommelt wird.
Dass die kleinste der fünf Buddha-Statuen nicht mit auf die Reise gehen darf, liegt an einem bis heute ungelösten Rätsel: Im Oktober 1963 kenterte das beladene Prozessionsboot während der Überfahrt mitten auf dem See und alle fünf Buddha-Statuen sanken auf den Grund. Bergungstrupps konnten nur vier Buddhas zwischen den Schlingpflanzen finden. Als die Suchenden in der Dunkelheit entmutigt zur Phaung-Daw-U-Pagode zurückkehrten, stand die vermisste fünfte Statue schon an ihrem ursprünglichen Fleck auf dem Altar. Die Freude war groß, aber niemand kann sich bis heute das Wunder erklären. Seitdem darf die verloren geglaubte Buddha-Figur nicht mehr auf der Königsbarke über den See schippern. Der kleine Buddha soll das Kloster in der Zeit des Festivals bewachen. Eine farbige Betonsäule direkt an der Unglücksstelle, auf der ein shwe hintha, die goldene Gans der indischen Mythologie, thront, erinnert heute an das damalige Ereignis.

Geben für ein besseres Leben
Wer den Buddhismus in seiner ruhigsten Form kennenlernen möchte, sollte sich schon im Morgengrauen auf den Weg machen: Kurz vor Sonnenaufgang, wenn das erste Sonnenlicht eine rote Aureole über die Shan-Berge legt, winden sich lange Prozessionen barfüßiger Mönche durch die Straßen in Nyaungshwe. Andachtsvoll, ohne ein Danke oder Bitte, ziehen sie stumm von Haus zu Haus. Vor jedem Eingang wartet schon ein Familienmitglied und legt jedem Mönch etwas Reis, Gemüse oder Obst in seine schwarze Bettelschale. Nachdem sich die Mönche zur ersten morgendlichen Meditation in ihre Tempelanlagen zurückgezogen haben, beginnen die Nonnen – in Hellrosa gekleidet – ihren Rundgang zum Spendensammeln. So liefern jeden Morgen über 300 Mönche und Nonnen das gleiche beeindruckende Schauspiel.


Wir fragen Tin Maung, warum sich die Menschen am Inle-See so sehr auf die Wiedergeburt und ein besseres Leben freuen, wenn sie doch jetzt schon an so einem friedvollen und märchenhaften Ort leben. Ein Blick zum See und auf das fruchtbare Land lässt bei uns Zweifel aufkommen, ob eine bessere Wiedergeburt wirklich so wichtig ist. Wir erhalten von ihm nur ein Achselzucken und wie immer sein typisch burmesisches Lächeln – Augen zu, Zähne zeigen und laut kichern.

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