Thailand: Elefantenretterin Sangduen Lek Chailert im Elephant Nature Park Chiang Mai
Misshandlung, Wilderei, Ausbeutung: Die Zahl der Asiatischen Elefanten in Südostasien ist alarmierend gesunken. Doch Elefantenretterin Sangduen Lek Chailert kämpft im Elephant Nature Park in Thailand unermüdlich für die grauen Riesen.
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Es war eine unserer beeindruckendsten Erlebnisse mit Elefanten in Thailand. Wir haben die Elefantenretterin Lek vom Elephant Nature Park, die auch gern Thailands Elefantenflüsterin genannt wird, das erste Mal in ihrem kleinen Reisebüro in Chiang Mai getroffen. Zu dem Zeitpunkt waren wir im Auftrag für ein deutschsprachiges Magazin im Elephant Nature Park.
Im unteren Teil dieser Reportage findest du alle wichtigen Tipps inkl. Preise, Touren, Hotels und Hintergrundinformationen für den Elephant Nature Park von Sangduen Lek Chailert.

INHALT: Elephant Nature Park Chiang Mai 1. » Reportage 2. » Tipps: Elephant Nature Park 3. » Hotels in Chiang Mai 4. » Warum der Elephant Nature Park? 5. » Artgerechte Haltung der Elefanten 6. » Verschiedene Touren im ENP 7. » Ablauf einer Tagestour 8. » Volontariat im ENP 9. » Preise für den ENP 10. » Wo buchen? 11. » Unsere Tipps für den ENP |
Elefantenhimmel auf Erden
„Qué será, será, whatever will be, will be“, singt Sangduen Lek Chailert leise und streichelt dabei zärtlich den faltigen Rüssel des einjährigen Elefantenbabys Pha Mai. Langsam fallen dem kleinen Dickhäuter die Augen zu, er sinkt auf den sandigen Boden, streckt alle Viere von sich und schläft ein. Sangduen Lek Chailert lächelt zufrieden. Kurze Zeit später schaut sie von der neuen Besucherplattform stolz über ihr malerisches Gelände – der kristallklare Fluss, sattes Weidegrün mit vereinzelt stehenden Baumriesen, friedlich grasende Elefanten- und Wasserbüffelherden, eingerahmt von einer üppig bewachsenen Hügellandschaft und einem blauen Wolkenhimmel.
Sangduen Lek Chailert wird eigentlich von allen nur kurz Lek genannt. „Lek“ bedeutet in Thai einfach nur „die Kleine“ und bei 1,49 Meter und 42 Kilo wäre alles andere gelogen. Sie ist für die schwergewichtigen Elefanten Thailands so eine Art Mutter Theresa: Die 59-jährige Tierschützerin errichtete in Thailand zwei Schutzgebiete für die artgerechte Haltung der grauen Riesen. Der „Elephant Nature Park“ und der „Elephant Haven“ sind gleichzeitig Waisenhaus, Reha-Klinik, Kindergarten und Altersheim für ehemalige Arbeitselefanten. Hier können die Tiere in kleinen Herden frei umherstreifen und so wieder ein annähernd natürliches Leben führen.

„Wir reden mit ihnen, belohnen sie manchmal mit Süßigkeiten und lassen sie einfach nur Elefanten sein.“
Sangduen Lek Chailert
Touristisch sehr beliebt: Chiang Mai
Dieses einzigartige Refugium für den Asiatischen Elefanten liegt im Einzugsgebiet von Chiang Mai, die von Touristen meist besuchte Region des Landes. Chiang Mai, die zweitgrößte Stadt in Thailand, ist nicht nur für seine exotischen Nachtmärkte, goldenen Tempel und Buddha-Statuen bekannt, sondern auch für die im Dschungel liegenden Naturparadiese. Die Metropole ist Ausgangspunkt für verschiedene Trekkingtouren in entlegene Dörfer der Minoritäten, wie den Lisu, Akha oder Hmong, für Rafting-Abenteuer auf dem Ping-Fluss und Mountainbike-Safaris durch die üppig-grüne Landschaft dieser fast noch unberührten Provinz. Von hier ist es auch nicht weit bis zum sagenumwobenen „Goldenen Dreieck“, das bis heute nichts von dem berühmt-berüchtigten Image verloren hat, als hier noch Drogenbosse und Menschenhändler ihren Geschäften nachgingen. Wo, wenn nicht hier im ehemaligen, natürlichen Lebensraum der Elefanten, können Touristen und auch Einheimische für den Schutz und Erhaltung der vom Aussterben bedrohten Jumbos sensibilisiert werden?

Mit Elefanten auf Tuchfühlung
Anfangs hätte Lek nie zu träumen gewagt, dass ihr Elefanten-Himmel heute so viel Erfolg haben wird. In Thailand damals unvorstellbar: Ein Elefantencamp ohne Shows mit Tanzauftritten, Kunststücken, Fußball, Rüsselmalerei oder Trekking. „Welcher Besucher würde schon Geld bezahlen, um nur Elefantenherden von Weitem beim Fressen zu beobachten?“ Doch für ihr Elefantenprojekt brauchte die Aktivistin Geld. Sehr viel Geld sogar! Lek ließ sich nicht von ihrem Traum abbringen, Elefanten mit Spenden- und Eintrittsgeldern zu retten. Von Anfang an stand bei ihr fest, dass ihr Konzept nur funktioniert, wenn es einen nachhaltigen und ökologischen Tourismus rund um ihre Elefanten geben wird. Ihre Idee, dass die Parkbesucher mit den Elefanten auf Tuchfühlung gehen, die Tiere im Fluss duschen dürfen und anschließend bei der Fütterung helfen, wurde sukzessive in die Tat umgesetzt. Zuerst kamen nur Tagesausflügler ins Camp, die den Trip pauschal in Chiang Mai in Leks dafür gegründeten Reisebüro buchen konnten. Später entwickelte sie mit ihrem englischen Ehemann Darrick ein Programm für Volontäre. Das Interesse war überwältigend. Seither können freiwillige Helfer für zwei bis maximal sieben Tage im „Elephant Nature Park“ die Mahuts (so heißen die Elefantenführer in Thailand) bei der Betreuung der Jumbos unterstützen – von der Fütterung, dem Ausmisten der Nachtlager bis zum Baden in Fluss.
Misshandelte Elefanten in Thailand
Ein Australier kam regelmäßig und blieb irgendwann sogar für immer dort. Das Beste daran: Die Zeit als Volontär muss von jedem Helfer selbst bezahlt werden und das Geld kommt den Elefanten wieder zugute.

Lek kennt jeden einzelnen Dickhäuter im Park beim Namen, von jedem kann sie auch das Schicksal erzählen. Und die sind allesamt herzzerreißend. Bevor Lek die Elefanten rettete, haben alle Grausames erlebt: Die 24-jährige Kuh Malai Tong schleppte Teakholzstämme durch den Dschungel, bis sie auf eine Landmine im Grenzgebiet zu Myanmar trat und ihr Fuß zerfetzt wurde. Für die Arbeit in der Holzindustrie unbrauchbar, ließ der Besitzer das verletzte Tier humpelnd in Bangkoks Straßen Geld und Futter erbetteln. Oder das Schicksal der armen Jokia: Sie verlor bei einem Unfall ihr Baby, verfiel in tiefe Trauer, verweigerte daraufhin die schweren Lasten durch den Dschungel zu schleppen. Ihr Mahut schoss ihr zur Strafe einen Stein ins linke Auge. Als sie weiterhin nicht arbeiten wollte, misshandelte er sie auch am zweiten Auge.



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Hilfe durch Spendengelder
2005 kaufte Lek die Elefantendame Bua Tong zusammen mit ihrem Baby aus einem Trekkingcamp frei. Die Kuh musste dort den ganzen Tag Touristen auf ihrem Rücken tragen – immer im Schlepptau ihr Baby Tong Jan. Die unterernährte und überarbeitete Mutter konnte Tong Jan nicht ausreichend Milch geben. Als Lek beide in ihr Dickhäuter-Refugium holte, waren sie in einem erbärmlichen Zustand. In der Elefantenklinik, ebenfalls gebaut durch Spendengelder, hat sie der Tierarzt Prasith Moleechart langsam wieder aufgepäppelt. Auch die ausdrucksstarken Augen mit den langen Wimpern von Mae Toh Koh, Jarunee, Mintra oder Lilly und den anderen hier geretteten Elefanten sprechen Bände von unendlichem Leid und Schmerzen.

Lek verbrachte ihre Jugend mit dem Elefantenbullen Thongkhum. Ihr Großvater, Schamane und Kräuterdoktor im Bergdorf Baan Lao nahe der thailändisch-burmesischen Grenze und fernab jeglicher Zivilisation, erhielt von einem seiner Patienten ein Elefantenbaby als Gegenleistung für seine Heilkünste. Thongkhum wurde zu einem Familienmitglied. Lek und der Mini-Elefant wurden schnell zu unzertrennlichen Freunden. In den Holzfällercamps nahe ihrem Dorf musste sie immer wieder mit ansehen, wie schlecht andere seiner Art behandelt werden: Miserable Nahrung, das Fehlen von Schlammbädern, zu wenig Trinkwasser, Parasiten und Krankheiten schwächen die Arbeitstiere. Dafür gibt es Amphetamine und Schläge zur Leistungssteigerung. Lek fasste schon als Teenager einen Entschluss: Thailands Elefanten zu schützen.
Hillary Clinton empfängt Lek
Sie besuchte nach ihrem Touristik-Studium die vielen Arbeitscamps im Dschungel, sprach mit den Mahuts und bot ihnen Hilfe beim artgerechten Umgang mit den Tieren an. 1996 gründete sie mit ihrer Familie den „Elephant Nature Park“. In einem üppig grünen Tal beherbergt das Schutzgebiet seitdem über 38 ehemalige Arbeitselefanten jeden Alters. Fast alle Dickhäuter hat Lek mit Spendengeldern von ihren Besitzern abgekauft. Als die internationale Presse von Leks Elefantenprojekt Wind bekam und BBC, Animal Planet und National Geographic Discovery von ihrer Arbeit berichteten, wurde die Tierschützerin schnell weltweit bekannt. Es folgten etliche Auszeichnungen und Ehrungen. In den Jahren 2002 und 2006 erhielt die Elefanten-Retterin noch zwei Ehrendoktor-Titel der Rajabhat Chiang Mai University. Das Time magazine kürte die zierliche Power-Frau schon 2005 zur „Hero of Asia“, Außenministerin Hillary Clinton lud sie 2010 ins Weiße Haus nach Washington und ehrte Lek unter sechs Frauen als „Women Heroes of Global Conservation“ für ihr Lebenswerk.


Gebrochener Wille durch brutale Rituale
„Was man tun muss, um Elefanten zu zähmen? Weder mit einem spitzen Metallhaken auf ihre Schädel einhämmern noch sie mit schweren Ketten fesseln!“ Lek ringt um Fassung, wenn sie daran denkt, wie mit den Tieren oft umgegangen wird. „Wir reden mit ihnen, belohnen sie manchmal mit Süßigkeiten und lassen sie einfach nur Elefanten sein.“ Das ist leider die Ausnahme: In Thailand wird noch wie vor 100 Jahren das Ritual phaajan angewendet: Um einen Elefanten als Reittier abzurichten, trennt man ihn frühzeitig von der Mutter. Für mindestens eine Woche sperren ihn die Mahuts in einen zu engen Käfig und binden ihn fest. Mit Futterentzug, Schlägen und Stichen wird schließlich sein Wille gebrochen. Die Tierrechtsorganisation PETA bekam von den brutalen Praktiken ein Video zugespielt und klagte damit die Misshandlungen öffentlich bei der thailändischen Obrigkeit an. Die wies alle Vorwürfe von sich, meinte phaajan werde nur von Minderheiten angewendet. Dem widersprach aber zum Beispiel ein Artikel der Bangkok Post: Jeder Elefant in Thailand sei durch die grausame Zeremonie gegangen.

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Bis 200 Kilo Grünzeug verdrückt ein Elefant
Die Regierung Thailands hatte schon 1989 das Leben der Elefanten unabsichtlich erschwert, als sie das Verbot über die Abholzung der Primärwälder für kommerzielle Zwecke erließ. Die Folge? Mahuts und Elefanten verloren über Nacht ihre „Jobs“. Doch was macht man mit einem ausgewachsenen Jumbo, der am Tag bis zu 200 Kilo Grünzeug, dazu Bananen, Zuckerrohr und Tamarinden verdrückt? Vor dieser Frage stehen heute hunderte Elefantenbesitzer. Einige arbeiten weiter illegal im Holzbusiness, die meisten suchen andere Beschäftigungsfelder. Viele Dickhäuter kommen als Reittiere oder Zirkusattraktion in die Tourismusbranche, andere müssen bei nächtlichen Betteltouren in den Städten ihr Futter verdienen. Die sensiblen Tiere werden wie auf einem Gebrauchtwarenmarkt gehandelt, wechseln ständig den Besitzer, obwohl sie normalerweise das ganze Leben nur mit einem Mahut als Bezugsperson zusammenbleiben.


Grundstückspreise steigen immens
Lek ist ständig auf der Suche nach neuen Ländereien, die sie für weitere Schützlinge pachten oder kaufen kann. Aber die Grundstücke rund um den „Elephant Nature Park“ werden hoch gehandelt. Die Grundstückseigner verlangen exorbitante Preise, weil das Elefanten-Refugium immer bekannter wird und täglich viele Touristen anzieht. Da versprechen sich die Landbesitzer ein gutes Geschäft. Weitere 65 Hektar Land hat sie bereits im angrenzenden Dschungel angemietet. In diesem „Elephant Haven“ möchte sie alle rehabilitierten Elefanten entlassen und so ein geschütztes Semi-Auswilderungsgebiet schaffen. Eingezäunt, aber auf jeden Fall groß genug, damit sich die Dickhäuter frei und artgerecht in dem Gehege bewegen können.
Mittlerweile hat Sangduen ihre Arbeit nicht nur auf ganz Thailand, sondern auf alle Elefanten in Südostasien ausgebreitet. Kambodscha und Laos, aber besonders Myanmar liegt bei ihr im Fokus. In dem Nachbarland arbeiten noch hunderte Dickhäuter unter miserabelsten Bedingungen in den Wäldern. Die medizinische Versorgung der Tiere ist durch die jahrzehntelange Mangelwirtschaft in Myanmar katastrophal. Schwindender Nachwuchs ist auch hier das leidige Thema. Sie traf sich erstmalig 2014 mit Mahuts, Dorfbewohnern, mit Vertretern der Regierung und dem Militär und rief dort die „Save Elephant Foundation“ ins Leben. „Unsere Vorfahren haben mit den Elefanten gekämpft. Heute müssen wir um sie kämpfen“, bedauert Lek. „Vor einem Jahrhundert hatten wir allein in Thailand über 100 000 Elefanten, heute sind es vielleicht noch 4000 wilde und domestizierte Jumbos. Wenn wir den Tieren in allen Teilen unseres Kontinents keinen besseren Schutz bieten, werden unsere nachfolgenden Generationen den Asiatischen Elefanten nur noch in Büchern und Zeitschriften bewundern können.“

Tipps für den Elephant Nature Park
Hier im Infoteil zu unserer Reportage von der Elefantenretterin Sangduen Lek Chailert findest du Tipps für den Elephant Nature Park Chiang Mai, wie Eintrittspreise, Touren, Buchungen und Verhaltensregeln.
Der von Sangduen Lek Chailert gegründete Elephant Nature Park in der Nähe von Chiang Mai bietet dir die einmalige Möglichkeit Elefanten hautnah zu erleben, ganz ohne Ketten und Haken. Die Elefantenretterin Lek hat sich zum Ziel gesetzt, Elefanten soweit wie möglich artgerecht zu halten und einen sanften Tourismus mit Thailands Elefanten zu schaffen. Sie möchte mit ihrem Team Touristen und Einheimische für die Dickhäuter sensibilisieren und hat dafür verschiedene Touren und Angebote für Besucher ins Leben gerufen.
Hotels in Chiang Mai
Die meisten Touren starten in Chiang Mai. Dort wirst du mit einem Minivan vom Hotel abgeholt und nach deinem Besuch im Elephant Nature Park wieder zurück gebracht. Chiang Mai hat eine Vielzahl von guten Hotels und Gästehäusern. Wenn du gleich in der Nähe vom Büro vom Elephant Nature Park übernachten möchtest, dann empfehlen wir dir das kleine aber feine Norn-Nanta House oder das schicke Baan Ratchiangsaen mit Pool. Oder soll es zentraler in der Altstadt sein? Dann sieh dir das Mammoth Boutique Hotel an.

TIPP: Hotels in Chiang Mai
Diese Hotel sind unsere Empfehlungen für deinen Aufenthalt in Chiang Mai.
- Günstig: Norn-Nanta House*
- Schick: Baan Ratchiangsaen*
- Zentral: Mammoth Boutique Hotel*

Warum solltest du den Elephant Nature Park besuchen?
Der Elephant Nature Park ist der Vorreiter für eine artgerechte Haltung der Elefanten in Thailand. Sangduen Lek Chailert, auch Elefantenretterin genannt, hatte zuerst die Idee, dass ehemalige Arbeitselefanten und Reitelefanten ein besseres Leben verdient haben und sie in einem natürlich Habitat artgerecht altern dürfen. Mit der Tour in den Elephant Nature Park oder einem dazugehörigen Elefantencamp unterstützt du die erfolgreiche Arbeit und die tiergerechte Haltung Elefanten. Die Idee Elefanten ohne Haken und Ketten zu halten, versuchen seitdem viele Camps nachzumachen, aber mit mittelmäßigem Erfolg. Vorsicht bei anderen Elefantencamps, die mit dem gleichen Prinzip werben. Oft steckt dahinter nur Greenwashing.
Werden im Elephant Nature Park die Elefanten artgerecht gehalten?
Ja und Nein! Bei einer artgerechten Haltung spricht man von Haltung und nicht vom natürlichen Leben. Artgerecht werden die Elefanten im ENP behandelt und gehalten, aber sie leben nicht artgerecht, sonst wären sie ja in totaler Freiheit. Manche werden jetzt sagen das ist Wortspielerei. Wie auch immer: Den Elefanten im Elephant Nature Park geht es wesentlich besser als einem Arbeitselefant im Dschungel oder als einem Reit- und Zirkuselefanten in einem für Touristen erschaffenen Elefantencamp.

Welche Touren werden im ENP angeboten?
Es werden fünf verschiedene Programme und Touren zu den Elefanten vom Elephant Nature Park angeboten. Buchbar sind die Ausflüge über die Seite www.elephantnaturepark.org oder im Büro vom Park in Chiang Mai.
- Sky Walk, ein Tag im Elephant Nature Park für 3.500 Baht
- ENP Single Day Visit für 2.500 Baht
- ENP Overnight (2 Tage, eine Nacht) für 5.800 Baht
- Elephant Highlands, Single Day für 6.000 Baht
- Volunteering, 7 Tage für 12.000 Baht
Unser Tipp für die Buchung einer Tour zum Elephant Nature Park
- Du kannst auch deine Tour zum Elephant Nature Park über Getyourguide* buchen.
Wie läuft eine Tagestour im Elephant Nature Park ab?
Ein Minibus vom ENP Office Chiang Mai holt dich am frühen Morgen von deinem Hotel ab und bringt dich, je nachdem welche Tour du gebucht hast, zum Elephant Nature Park oder in eins der außerhalb liegenden Elefantencamps. Unterwegs werden dir bei der 1,5 stündigen Fahrt die Verhaltensregeln und der Umgang mit den Elefanten im Park erklärt.
Im Elephant Nature Park wirst du zunächst von einem Mahut (Elefantenführer) in Empfang genommen. Zuerst machst du in einer kleinen Gruppe einen Rundgang durchs Infozentrum und siehst dir danach einen Film über die artgerechte Haltung der Elefanten in Thailand an. Im Film erfährst du alles über die Gründerin Sangduen Lek Chailert und die Entstehung vom Elephant Nature Park, wie sich der Park finanziert, wo die Elefanten herkommen und warum der Asiatische Elefant vom Aussterben bedroht ist. Vorsicht! Manche Szenen in dem Film sind herzzerreißend.
Dann folgt der Part, wo du die Elefanten mit Kürbissen und Bananen füttern darfst. Dabei kannst du mit den Elefanten Tuchfühlung aufnehmen und ihre raue Haut am Rüssel streicheln. Wenn du das volle Programm gebucht hast, erhälst du die Möglichkeit, unter Aufsicht eines Mahuts, mit einer kleinen Herde Elefanten spazieren zu gehen. Mit viel Glück ist Sangduen Lek Chailert auch dabei. Sie ist aber oft in Thailand und anderen südostasiatischen Ländern unterwegs, um dort über die artgerechte Haltung der Elefanten aufzuklären. Danach gibt es ein vegetarisches Mittagessen, das du dir selbst von einem Buffet zusammenstellen kannst. Bis es wieder zurück nach Chiang Mai geht, hast du die Gelegenheit den Elefanten beim Grasen oder Baden zuzusehen.

Volontariat im Elephant Nature Park
Freiwilligenarbeit (1 Woche): Das 7-tägige Volontariat bei den Elefanten beginnt am Montag 9 Uhr durch Abholung vom Hotel oder Leks Büro in Chiang Mai und endet Sonntag 17.30 Uhr am gleichen Ort. In dieser Zeit übernimmt jeder diverse anfallende Arbeiten wie das Verteilen und Vorbereiten von Futter, Hilfe bei der Fütterung und beim Baden mit den Mahuts oder das Säubern der Ställe. Kostenpunkt inklusive Übernachtung und Verpflegung: 12.000 Baht.
Wie teuer ist die Tour zum Elephant Nature Park?
Die Touren zum Elephant Nature Park sind sehr unterschiedlich. Du kannst eine Halbtagestour buchen, einen kompletten Tag oder zwei Tage mit einer Übernachtung im Bungalow. Die Preise sind dadurch recht unterschiedlich und belaufen sich zwischen 2.500 und 6.000 Baht, Kinder bezahlen immer die Hälfte vom regulärem Preis.
Der Transfer mit dem Minibus von und wieder zurück zu deinem Hotel ist im Preis enthalten. Ebenfalls sind ein Mittagessen (in der Regel ein vegetarisches Buffett) und Trinkwasser inkludiert.
Wo kann man die Tour zum Elephant Nature Park buchen?
Wenn du in Chiang Mai bist, dann besuche am besten das Ticketoffice vom Elephant Nature Park in der 1 Ratchamanka Road am östlichen Teil der Ringstraße. Dort wirst du professionell von den Mitarbeitern beraten, kannst deine individuelle Tour buchen und dir eine Menge Tipps und wichtige Informationen über Elefanten und die Arbeit von Sangduen Lek Chailert holen.
Unsere Tipps für den Elephant Nature Park
- Auch wenn die Elefanten freundlich aussehen und dir den Rüssel entgegenstrecken, es sind immer noch wilde Tiere, die über ungeahnte Kräfte verfügen.
- Halte immer respektvoll Abstand von den Elefanten und vermeide laute Worte.
- Wir empfehlen dir feste Schuhe und lange Hosen. So ein Elefantenrüssel hat sehr raue Haut.
- Bevor du den Elephant Nature Park besuchst, informiere dich auf der Webseite www.elephantnaturepark.org über die Arbeit von Sangduen Lek Chailert im Elephant Nature Park.

Reiseführer für Thailand
In Thailand nutzen wir immer den aktuellsten Reiseführer von Stefan Loose. Zwar sind Blogs und digitale Reiseberichte immer nützlich, aber einen gedruckten Reiseführer vom Thailand solltest du auch im Gepäck haben.