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Reisetipps für den Kapetanovo Jezero
Magisch, geheimnisvoll, bezaubernd: Kapetanovo Jezero – ein echtes Naturjuwel und noch ein Geheimtipp in Montenegro. Am idyllischen Gletschersee kannst du campen, zelten, in Hütten übernachten, picknicken oder bei einer Wanderung die malerische Bergwelt erkunden. Auch der Kapitänssee ist mit dem Auto oder Camper gut zu erreichen.
In unserem Artikel geben wir aktuelle Tipps für den Kapetanovo Jezero zu Unterkünften, Camping, Anreise, Aktivitäten und Reisezeit.

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Artikelübersicht für den Kapetanovo Jezero
- Tipps für den Kapetanovo Jezero
- Kapitänssee: Unterkünfte
- Camping: Kapetanovo Jezero
- An- und Abreise
- Kapetanovo Jezero
- Kloster Svetog Luke
- Aktivitäten
- Beste Reisezeit
Reisetipps für den Kapetanovo Jezero
Abseits der Touristenpfade – ja, das klingt abgedroschen, aber genau so haben wir uns gefühlt, als wir zum ersten Mal am Kapitänssee ankamen. Und es ist wirklich so, wenn du nicht gerade im Sommer kommst.

Der Kapetanovo Jezero, in Englisch Capitain’s Lake, liegt nördlich des Maganik-Gebirges und südlich vom Moraca-Gebirgszug (Moracke Platine). Obwohl die Anfahrt von der 40 Kilometer östlich gelegenen Stadt Niksic aus erfolgt, gehört der bezaubernde See zur Gemeinde Kolasin.

Wer vom Nationalpark Durmitor begeistert ist, wird den Kapetanovo Jezero lieben. Auch den Kapitänssee sollte man sich nicht entgehen lassen, denn er gehört noch zu den wenig besuchten Ausflugszielen und zählt zu den Geheimtipps Montenegros.

Unsere Tipps für den Kapitänssee
- Zum Kapetanovo Jezero fahren keine öffentlichen Verkehrsmittel. Er ist nur mit dem Auto, Camper oder Mietwagen erreichbar.
- Achtung: Am See gibt es keinen Internetempfang.
- Je nach Wetterlage sind die Unterkünfte und Restaurants meist von Mitte Oktober bis Ende Mai geschlossen.
- Aufgrund der Höhenlage von knapp 1.700 Metern wird es nachts kühl. Entsprechende Kleidung solltest du im Rucksack haben.
- Im Restaurant Eko Koliba der Familie Minic werden traditionelle Gerichte serviert.
- Urige Gemütlichkeit erlebst du im Kapetanov Konak Etno Restoran (» Google Maps), das von 7 bis 23 Uhr geöffnet ist.

Montenegro Reiseführer
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TOP 10 » Reiseführer BALKAN
Unterkünfte am Kapetanovo Jezero und Umgebung
Direkt am Kapitänssee und in malerischer Umgebung findest du einige Unterkünfte, größtenteils mit Gemeinschaftsbad. Wer hier oben übernachten möchte, sollte beachten, dass die Saison nur von Mai bis Oktober dauert.
- Die sehr herzliche Familie Minic vom » Rural Household Minic* vermietet kleine Holzhütten am See.
- Mitten in den Bergen befindet sich das » My Dream Chalet*. Das nette Besitzerehepaar kümmert sich rührend um die Gäste und kocht lokale Spezialitäten.
- So ein modernes Domizil erwartet hier niemand: Das » Guest House Lena Lukavica* ist ein Ferienhaus mit zwei Schlafzimmern, schicker Einrichtung, Bad und Terrasse.

Unterkünfte: Kapetanovo Jezero
- Seeblick: » Rural Household Minic*
- In den Bergen: » My Dream Chalet*
- Ferienhaus: » Guest House Lukavica*

Camping am Kapitänssee
Am Kapetanovo Jezero gibt es keinen Campingplatz. Alle Camper stehen autark und kostenlos auf den Wiesen am Seeufer. Wer in Haus- oder Restaurantnähe übernachten möchte, muss den Besitzer vorher um Erlaubnis fragen.

Wem das Freistehen nicht so sein Ding ist, kann einen Tagesausflug hierher machen und bei Niksic z. B. im idyllisch gelegenen Autocamp Riverside übernachten.
Kapetanovo Jezero: Anreise
Mit dem Wohnmobil, Auto oder Mietwagen: Schon die Anreise zum Kapetanovo Jezero ist ein Erlebnis für sich. Deshalb beschreiben und bebildern wir im Folgenden die Anfahrt etwas ausführlicher. Es gibt nur eine Anreisemöglichkeit für „normale“ Autos und Camper. Wer mit einem Allradfahrzeug unterwegs ist, kann eventuell einen anderen Weg nehmen. Die Gesamtstrecke vom Zentrum in Niksic beträgt ca. 40 Kilometer, meist auf einer schmalen Asphaltstraße.
Vorab sei erwähnt, dass zum Kapitänssee keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren. Wer kein eigenes Fahrzeug hat, kann hier einen » Mietwagen-Preisvergleich* starten.

Start ist Niksic
Ausgangspunkt für uns ist die Stadt Niksic, die wir am östlichen Stadtrand verlassen und der Straße in Richtung Liverovici-See folgen. Einige hundert Meter vorher zweigt eine teils ausgebesserte Kopfsteinpflasterstraße ab (» Google Maps). Wer das Kloster Svetog Luke besuchen möchte, fährt hier geradeaus weiter. Bald geht die holprige Straße in eine schmale Asphaltstraße über und wir passieren im Dorf Oblatno einen Busfriedhof und eine riesige Bauxitmine. Weiter führt die Fahrt durch einen Laubwald, etwas höher wachsen Kiefern, rechts ist ein abgestorbener Kiefernwald zu sehen.




Abzweig zum See nicht verpassen!
Der Wald öffnet sich und erste Blicke auf die Berge werden frei. Nicht zu verfehlen ist die kommende Abzweigung nach rechts. Denn gut sichtbar steht auf der Straße: Kapetanovo Jezero 13 Kilometer. Weite Wiesenlandschaften mit bunten Blumen – ein Farbenrausch in Lila, Pink, Gelb und Weiß. In der rauen Bergwelt, gespickt mit schroffen Karstbergen, stehen vereinzelt Hütten, eine Schafherde zieht blökend vorbei, Grillen zirpen – Natur pur!



Wenig später geht es in einigen Kurven bergauf, die Straße schlängelt sich vorbei an mächtigen Karstformationen, links erhebt sich der gezackte Berg Mali Zurim. Immer wieder halten wir an, fotografieren, staunen über die grandiose Berglandschaft. Auch Radfahrer stoppen, machen Selfies und gemeinsam rätseln wir, ob die duftenden Kräuter Oregano oder Thymian sind.

Zwischenstopp an der Kirche des Heiligen Elias
Auf dem Hochplateau Lukavica steht auf über 1.600 Metern die Kirche des Heiligen Elias (» Google Maps), montenegrinisch Crkva Svetog Ilije, aus dem Jahr 2007. Leider ist die Kirche des Heiligen Ilija verschlossen, aber ein schöner Ort zum Verweilen ist es trotzdem. Kurz vor dem Kapetanovo Jezero an einer Bergflanke grasen Kühe – und es sind wirklich glückliche Kühe. Ein kleiner Anstieg und wir haben es mit unserem Bulli geschafft. Bei strahlendem Sonnenschein parken wir am spiegelglatten Kapitänssee. Wow – wir sind echt beeindruckt von der atemberaubenden Kulisse.

Pannenhilfe in Montenegro
Unsere letzte Abfahrt vom Kapetanovo Jezero verlief übrigens nicht wie geplant. Unser Karl schien die Höhe und die Hitze nicht so gut zu vertragen. Der Bulli musste abgeschleppt werden. Hilfsbereite Montenegriner halfen uns, denn weder Handy noch Internet funktionieren am See. So fuhren die Männer mit ihrem Auto ins tiefer gelegene Tal, bis sie Handyempfang hatten und riefen einen Abschleppwagen (Auto Slep). Dieser kam eine Stunde später aus Niksic und brachte uns in eine Werkstatt, sogar in der Nähe unseres Campingplatzes.


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Kapetanovo Jezero
Traumhaft umgeben von zerklüfteten Karstbergen liegt der kristallklare Kapetanovo Jezero auf 1.678 Höhenmeter. Seine ganze Schönheit entfaltet der See an windstillen Tagen, wenn sich die Kalksteinfelsen auf der glatten Wasseroberfläche spiegeln. Zu den höchsten Gipfeln in der Umgebung gehören der Nikolin Vrh (1.944 m) und der Stubica (1.787 m) im Westen und der Suvi Verh (2.058 m) im Osten. Die grünen Wiesen am Ufer bilden einen faszinierenden Kontrast zu den grauen Bergriesen. Besonders im Frühsommer blühen auf dem Plateau Lukavica tausende Margeriten, Vergissmeinnicht, Bartnelken, Butterblumen und andere Wildblumen.

Seit Generationen leben am 35 Meter tiefen Kapetanovo Jezero, benannt nach Kapitän Musovic, im Sommer die Hirten mit ihren Schaf- und Kuhherden. Die Einheimischen stellen nach wie vor auf traditionelle Weise Schichtkäse und andere Milchprodukte her. Auch hausgemachte Wurst, Schinken, frisch gebackenes Brot und Kacmak, eine Art Maisbrei, werden den Gästen serviert. Ein Gläschen Rakija darf natürlich nicht fehlen.


Am Ost- und Südufer verteilen sich einige Unterkünfte und Restaurants. Wir campen am Südufer, wo sich bald ein Dachzeltler und Motorradfahrer mit Zelten dazugesellen. Abends kommen Schafe, Ziegen und Kühe bimmelnd von der Weide und trotten an unserem Bulli vorbei. Am frühen Morgen das gleiche Schauspiel. Je nach Tageszeit und Sonnenstand schimmert der See mal türkis, mal blau, mal smaragdgrün. Am Abend taucht die untergehende Sonne die Bergspitzen in ein orangefarbenes Licht. Und wir genießen die himmlische Ruhe am Kapetanovo Jezero, der längst zu einem unserer Lieblingsplätze in Montenegro geworden ist.

Kloster Svetog Luke
Bevor du dich auf den Weg zum Kapetanovo Jezero machst, solltest du das Kloster Svetog Luke (Zupa Monastir) im Tal Zupa Niksicka besuchen. Die religiöse Stätte liegt im Dorf Bastaji in der Nähe des Sees Jezero Liverovici. Vom Abzweig zum Kapitänssee bis zum Kloster sind es 4,5 Kilometer. In Bastaji biegst du gleich kurz nach dem Friedhof rechts ab.

Kurz vor dem Klostereingang befindet sich das „Denkmal für die gefallenen Soldaten in Sutjeska“. Das Betondenkmal erinnert an die montenegrinischen Kämpfer, die in der Schlacht von Sutjeska gefallen sind. Bildhauer Ljubo Vojvodic schuf das Monument im Jahr 1984.



Das serbisch-orthodoxe Kloster, auch Manastir Svetog Luke oder Zupa Monastery genannt, wurde der Überlieferung nach 1235 erbaut, mehrmals abgerissen und wieder aufgebaut. Die heutige Form stammt aus dem Jahr 1821 und ist dem Heiligen Lukas geweiht. Hier leben 27 Nonnen, die neben der Ausübung ihrer Religion Obst und Gemüse zur Selbstversorgung anbauen.

Im gepflegten Innenhof stehen eine Kirche, Wirtschaftsgebäude und ein kleiner Glockenturm. Leider wurde die Kirche bei unserem Besuch innen restauriert. Der Schatz des Nonnenklosters ist jedoch die kleine Kapelle mit bewundernswerten Wand- und Deckenmalereien. Eine Nonne führte uns herum und öffnete die kleine Kapelle. Im Klosterladen gibt es Devotionalien, Kerzen und u. a. Armbänder, die von den Nonnen in Handarbeit hergestellt werden.




Ausflüge und Aktivitäten
Aktive und Naturliebhaber können rund um den Kapetanovo Jezero einige Wanderungen unternehmen. Wer es schafft, sich vom See zu lösen und einen Berghang hinaufklettert, kann fantastische Ausblicke auf den Bergsee genießen. Die Wanderwege sind teilweise markiert, auch einige Pfade von Kühen und Schafen sind gut begehbar. Da der See auf einer Höhe von 1.678 Metern liegt und die nahen Berge um die 2.000 Meter hoch sind, sind die Aufstiege nicht allzu anstrengend. Am Kapitänssee können im Sommer Kajaks ausgeliehen werden.

Wanderung zum Manito Jezero
Eine schöne Wanderung führt zum kleinen See Manito Jezero, der auch Brnjicko Jezero genannt wird. Er liegt auf 1.780 Metern, nördlich vom Gipfel Jablanovac (1.890 m). Begrenzt ist der birnenförmige, klare Gletschersee von grünen Wiesen und Karstbergen. Kurz hinter dem Restaurant Eko Koliba am Kapitänssee beginnt der 1,5 Kilometer lange Weg in südöstlicher Richtung.
Fahrradtour von Niksic
Sportliche können die oben beschriebene Anreise von Niksic zum Kapetanovo Jezero auch mit dem E-Bike oder besser mit dem Mountainbike zurücklegen und am See in einer Hütte übernachten.

Wenn du mehr Informationen über Niksic benötigst und auch das berühmte Felsenkloster Ostrog besuchen möchtest, solltest du dir unseren Beitrag Tipps für Kloster Ostrog und Niksic genauer ansehen.

» Tipps: Kloster Ostrog & Niksic
Unvergesslich: Das in den Felsen gebaute Kloster Ostrog ist die bekannteste Sehenswürdigkeit.
Radroute Zupa
Im Juni 2024 wurde die kulturhistorische Radroute Zupa eröffnet. Sie wurde u. a. von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) entwickelt. Die Radroute Zupa (Biciklisticka Ruta Zupa) trägt dazu bei, den Tourismus anzukurbeln und zehn kulturell und historisch bedeutsame Sehenswürdigkeiten in der Region Niksic mit dem Fahrrad zu besuchen. Die beschilderte Radroute Zupa führt vom See Jezero Liverovici über das Kloster Svetog Luke und weiteren Sehenswürdigkeiten sowie durch eine wunderschöne Berglandschaft. Für diese Radtour ist ein Mountainbike empfehlenswert, da ein Großteil der Strecke über Schotterstraßen führt.

Beste Reisezeit für den Kapetanovo Jezero
Wir waren schon mehrmals am Kapitänssee und die beste Reisezeit ist für uns definitiv Ende Mai und Anfang Juni. Die Wiesen auf der Lukavica Hochebene sind satt grün und stehen in voller Blütenpracht. Im Sommer kann es heiß werden, es kommen mehr Ausflügler und ab September verwandelt sich die Landschaft in eine gelbe Grassteppe.

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